Ist Teamarbeit in der Produktion heute wirklich noch ‘IN’?
Die Gruppen- oder Teamarbeit hat mittlerweile in den meisten Produktionsunternehmen Fuß gefasst, weil man deren Vorteile klar erkannt hat: Wenn man die Mitarbeiter als Einheit tätig sein lässt, bündelt sich deren Know-how, weshalb man der Gruppe auch mehr Verantwortung übertragen kann. Das wiederum löst einen Motivationsschub aus, der die Zufriedenheit jedes Einzelnen und dadurch letztendlich die Effektivität steigert. Darüber hinaus wird auch das kreative Potenzial der Einzelpersonen im Team besser genutzt. Die Gruppenarbeit wirkt sich auch positiv auf die Organisation der Arbeitsabläufe in der Produktion aus, weshalb mittlerweile fast jedes moderne Management ausdrücklich die Förderung der Teamentwicklung in Unternehmen empfiehlt.
Teamarbeit als Instrument zur Steigerung der Produktivität
Einige traditionelle Betriebe im Bereich Produktion neigen auch heute noch dazu, industrielle Arbeit zu zergliedern, sodass keine Teamentwicklung stattfinden kann. Moderne Unternehmen jedoch setzen auf Gruppenbildung und -dynamik sowie auf eine Ausweitung der Entscheidungs- und Handlungsspielräume. Weiter sollen den Mitarbeitern zusätzliche Aufgaben inklusive Verantwortung für deren Gelingen übertragen werden. Aufgrund dieser gemeinsamen Linie wächst das Team zusammen, die Betroffenen motivieren sich gegenseitig und lernen voneinander, was letztendlich eine Steigerung der Produktivität zur Folge hat. Das Einführen von Teamarbeit macht also die lange Zeit vorherrschende Arbeitsteilung mit ihren monotonen Abläufen und betriebsinternen Hierarchien rückgängig. Dabei werden neben der eigentlichen Tätigkeit in der Produktion auch Aufgaben wie Planung, Organisation und Kontrolle an die Mitarbeiter im Team zurückübertragen und diese dazu ermutigt, selbstständig zu entscheiden und zu handeln.
Durch die Einführung der Teamarbeit können viele nachteilige Beeinflussungen der Leistung vermieden werden, beispielsweise die klassischen Konflikte zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Ein großer Vorteil dieses Arbeitsmodells ist die Kostensenkung, da die Ausgaben für ein Kontrollsystem entfallen. Führungskräfte können sich außerdem wieder vermehrt auf ihre eigentlichen Tätigkeiten konzentrieren.
Planung zur Einführung von Teamentwicklung
Die Teamentwicklung im Bereich Produktion ist im Arbeitsalltag unterschiedlich organisiert und vom jeweiligen Unternehmen abhängig. Vor der Einführung des neuen Modells in der Produktion sollte eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen und die Mitarbeiter, die im Team tätig werden sollen, umfassend über das Vorhaben informieren werden. Dann gilt es zu klären, wie die Gruppen in die Struktur eingegliedert werden sollen. Da die Teamarbeit aber auch stets eine Rückentwicklung gewisser Positionen, wie etwa die des Vorarbeiters oder Meisters, bedeutet, muss auch berücksichtig werden, dass diese Personen einen Statusverlust fürchten. Daher ist es erforderlich, die Rahmenbedingungen zu klären, auch im Bezug auf das Aufgabengebiet und die Entlohnungsfrage. Auch sollten die Verantwortlichen mögliche Entwicklungsperspektiven im Zuge der Teamentwicklung aufzeigen. Zuletzt erfolgt die Wahl zum Gruppensprecher im jeweiligen Team, der auch regelmäßige Sitzungen einzuberufen hat. In der modernen Zeit haben sich jedoch mehr und mehr Mischformen von gewählten Gruppensprechern und vom Unternehmen eingesetzten Team-Koordinatoren durchgesetzt. Die fachliche Qualifizierung der Betroffenen erfolgt üblicherweise “on-the-job” in den Gruppen selbst. Das ersetzt natürlich keinesfalls die vorgeschriebenen Schulungen von Sicherheit und Unfallverhütungen, auch nicht die Grund-Qualifizierungen der Mitarbeiter generell.
Damit die Teamarbeit aber gut funktioniert, müssen außerdem alle betroffenen Mitarbeiter die Vorteile dieses Arbeitsmodells kennen. D.h., die Kommunikationskultur im Unternehmen wird auf die Probe gestellt! Doch dazu in einem anderen Blogbeitrag mehr…
Fazit: Teamarbeit ist in der Produktion nicht mehr wegzudenken!
Ihr
Werner Schmidt